Montag, 17. Oktober 2011

Die Diebin


Hannah bestritt ihren Lebensunterhalt schon seit geraumer Zeit mit Taschendiebstählen undGaunereien aller Art und war im Lauf der Jahre zu einer wahren Meisterin ihres Fachs geworden. Oftwar es fast schon zu leicht, den Reichen ihrer Stadt die Geldbörsen zu entwenden oder sieanderweitig übers Ohr zu hauen.

Vielleicht war genau das der Fehler, denn zunehmend vergaß sie, daß ihr Beruf auch mit gewissenGefahren verbunden war, und so wurde sie leichtsinnig.

Und so kam es, daß sie eines Tages, als sie mit einer geschickten Bewegung mit ihrem kleinenMesser den Goldbeutel vom Gürtel eines edlen Bürgers schneiden wollte, plötzlich einen harten Griffum ihr Handgelenk spürte, so fest, daß sie die Waffe unwillkürlich fallen ließ. Noch ehe sie reagierenoder den Fremden überhaupt richtig ansehen konnte, vernahm sie eine tiefe, drohende Stimme.
»Es wäre besser für dich, wenn du dich möglichst unauffällig verhalten würdest. Komm mit

Hannah wußte, daß es in der Tat besser war, die Aufmerksamkeit nicht unnötig auf sich zu ziehen,schon gar nicht, da sie auf frischer Tat beim Diebstahl ertappt worden war und spürte, daß derFremde zu viel Kraft hatte, als daß sie sich losreißen könnte. Daher ließ sie sich mehr oder minderwehrlos vom belebten Marktplatz in eine dunkle, verwinkelte Gasse ziehen, wo der Fremde nun auchihr linkes Handgelenk ergriff und sie unsanft gegen eine kühle Steinmauer presste.

Hannah wagte es kaum, ihn anzublicken und konnte in dem finsteren Winkel, in den er sieverschleppt hatte, auch nicht wirklich viel erkennen, aber sie sah, daß er sie um mehr als die Größeeines Kopfes überragte und von eindrucksvoller Statur war, so daß es wohl kaum einen Zweck habenwürde, sich auf einen Kampf mit ihm einzulassen.
»Nenn mir nur einen Grund, warum ich dich nicht den Stadtwachen übergeben sollte!« forderte ersie auf.

Seine eiskalte, harte Stimme ließ Hannah erschaudern, so daß sie zu eingeschüchtert war, um sichauf die Schnelle eine Antwort einfallen zu lassen.
»Ich höre
»Ich... Ich habe Euch doch gar nichts gestohlen...«
Er nickte langsam und lockerte den Griff ein wenig, nur um in dem Moment, in dem Hannah Anstaltenmachte, sich loszureißen, umso fester zuzupacken. Fast glaubte sie, ihre Handgelenke müsstenunter dem Druck in tausend Stücke zerspringen, so fest hielt er sie umklammert und versperrte ihrmit seinem großen, muskulösen Körper den Weg.
»Nein, das hast du in der Tat nicht, aber du hättest, wenn ich dich nicht davon abgehalten hätte.Aber da bist du an den falschen geraten

Äußerst unsanft zog er ihr rechtes Handgelenk hoch und betrachtete es einige Augenblicke lang.
»Was für eine hübsche Handsagte er kühl. »Es wäre doch wirklich jammerschade, wenn man siedir abschlagen würde, wie man es hierzulande mit Dieben tut

Hannah fröstelte, und das nicht nur, weil die Dämmerung hereinbrach und die Kälte der Hauswandlangsam durch ihr dünnes Leinenkleid drang.
»Was... was wollt ihr von mirfragte sie unsicher und gab sich alle Mühe, die Angst nicht in ihreStimme vordringen zu lassen, was ihr jedoch nicht so ganz gelingen wollte.
»Sicher gehen, daß du nie wieder versuchst, mich zu bestehlen.« erwiderte er trocken.
»Bitte, Herr, ich verspreche es Euch, ich werde Euch nie wieder bestehen, ich werde nicht einmal inEure Nähe kommen, ich schwöre es Euch, aber bitte lasst mich gehen

Abermals lockerte er kurz den Griff, und wieder fiel Hannah darauf herein und sah die Chance zurFlucht gekommen, doch ehe sie sich wirklich rühren konnte, hatte er sie wieder mit aller Kraftgepackt und sah sie eindringlich an.
»Dich gehen lassen? Eine kleine, verschlagene Diebin wie dich einfach davon kommen lassen, damitdu gleich den nächsten bestiehlst? Wie sollst du je lernen, anderer Leute Eigentum zu achten, wennes keine Konsequenzen für dich hat, erwischt zu werden

Was wollte er nur von ihr? Wenn es sie den Stadtwachen ausliefern wollte, hätte er doch einfach nurauf dem Marktplatz nach ihnen rufen müssen, dann würde Hannah nun vermutlich schon in einerstickigen Zelle sitzen, nur die Ratten und vielleicht den einen oder anderen ungewaschenen Halunken zur Gesellschaft, und würde darauf warten, daß man sie auf den Richtplatz schleifte, umihr und der gaffenden Bevölkerung zu zeigen, welchen Lohn es einem einbrachte, sein Dasein alsDiebin zu fristen. Warum also hatte er nicht gleich die Wachen gerufen, sondern sie in diese dunkleGasse verschleppt?

»Bitte, ich werde ganz sicher nie wieder stehlen, ich verspreche es Euch!« unternahm sie einenletzten verzweifelten Versuch, doch noch freizukommen, obwohl sie ziemlich sicher war, daß derFremde nicht von seinen Plänen ablassen würde, wie auch immer diese aussehen mochten.
»Bedaure, aber das kann ich dir leider nicht glaubensagte er mit einer Stimme, die deutlichmachte, daß er nicht einmal den Hauch von Bedauern verspürte.

Hannah sah ihn nur zitternd und fragend an, wußte nicht mehr, was sie sagen oder tun sollte undspürte nur, daß ihr nichts Gutes bevorstand. Der Fremde blickte sie eindringlich an, so als wolle ersie durchbohren und meinte kühl:
»Ich stelle dich vor eine Wahl, die deinesgleichen normalerweise nicht bekommt, wenn ihr erwischtwerdet. Ich biete dir die Chance, der Stadtwache zu entgehen, dem stickigen Kerker und demjohlenden Volk, das nur zu gerne zusehen wird, wenn der Scharfrichter dir die Hand abschlägt.Allerdings werde ich dich nicht einfach so gehen lassen, denn ich hasse nichts mehr, als wennjemand versucht, mir etwas wegzunehmen. Ich wäre aber durchaus bereit, deine Bestrafung selbstin die Hand zu nehmen. Eins sage ich dir aber gleich, angenehm wird es für dich nicht werden, ichwerde dir eine Lektion erteilen, die du so schnell nicht mehr vergessen wirst. Aber wenn ich mir dirfertig bin, wirst du wenigstens noch alle Körperteile am Leib haben, und niemand außer dir und mirwird davon wissen, was wichtig sein dürfte, wenn du weiter als Diebin arbeiten möchtest - sofern dudas überhaupt noch willst, wenn ich mit dir fertig bin

Wieder musterte er sie mit diesem Blick, der sie fast zu durchbohren schien, und Hannah war imersten Moment unfähig, etwas zu sagen. Der Fremde ließ ihr linkes Handgelenk los, wandte sich umund zog sie mit sich.
»Bis wir wieder beim Marktplatz sind, hast du Zeit, deine Entscheidung zu treffen, ansonsten tue iches für dich. Es wäre also gut, wenn du deine Sprache schnell wiederfinden würdest, der Weg ist nichtallzu lang

»Wartetbrachte Hannah leise mit zitternder Stimme heraus.
Der Fremde blieb tatsächlich stehen, drehte sich zu ihr um, ihr Handgelenk immer noch festumklammert, und blickte sie drohend an.
»Dieses eine Mal lasse ich dir das noch durchgehen, aber komm ja nicht noch einmal auf die Idee,mir Anweisungen zu geben, verstanden? Wenn du etwas von mir willst, bitte gefälligst darum, aberverlass dich lieber nicht darauf, daß ich deiner Bitte dann auch nachgeben werde. Aber gut, lassenwir das fürs Erste. Ich nehme an, du möchtest mir etwas sagen
Hannah nickte.
»Ja... Bitte... Bitte übergebt mich nicht der Stadtwache.«
Ihre Stimme klang dünn und zitterte deutlich.

»Kluges Mädchenerwiderte er nur kalt und zog sie wieder in die andere Richtung. Seine Schrittewaren so schnell, daß Hannah sich Mühe geben mußte, mit ihm mitzuhalten und nicht zu stolpern. Erführte sie durch einige Nebengassen in ein wohlhabendes Viertel, wo zwar einige gut gekleideteMenschen auf der Straße waren, aber niemand sich an dem Bild zu stören schien, das sie beideabgaben.

Nur ein Herr sah die beiden neugierig an, doch der Fremde hatte die Situation ebenso fest im Griffwie ihre Handgelenk.
»Meine Magderklärte er und deutete mit einem leichten Kopfnicken auf Hannah. »Sie hatgetrödelt. Sie weiß, wie ich das hasse. Daher sträubt sie auch dagegen, mit nach Hause zukommen
Der andere nickte verstehend und sah Hannah mit einem überaus geringschätzigen Blick an.
»Dann Seid bloß nicht zu nachgiebig mit ihr, denn wenn Ihr nicht mit aller Strenge durchgreift,werden Euch Eure Dienstboten irgendwann auf der Nase herumtanzen.«

Der Fremde nickte, zog Hannah weiter und führte sie schließlich durch eine massive, kunstvoll verzierte Holztür in ein Haus, dessen Eingangshalle allein schon so groß war wie das Haus mancherBauernfamilie. Von dort aus zerrte er sie in einen großen Salon, wo er sie unsanft auf den Bodenstieß, so daß sie auf den Knien landete. Eine kleine Ewigkeit lang schien er sie einfach nuranzustarren, und Hannah wagte es nicht, sich zu rühren.

»Steh auf!« befahl er schließlich, und die Diebin hätte nicht sagen können, ob seither Stunden odernur wenige Minuten vergangen waren.
Hannah gehorchte, rappelte sich mühsam hoch und beobachtete, wie er in aller Seelenruhe einenmit rotem Samt überzogenen und weich gepolsterten Stuhl aus einer Ecke holte und inmitten desRaums platzierte.

Im Schein des Kaminfeuers erkannte Hannah nun auch sein markantes Gesicht und nahm seinenstechenden Blick noch deutlicher wahr. Vorher hatte sie mehr gespürt als gesehen, daß seine Augensie fast durchbohrten, nun sah sie deutlich die unerbittliche Strenge, die darin geschrieben stand.Daß es besser war, zu tun was er sagte, wurde ihr nun noch klarer als zuvor.

»Komm her!« forderte er sie auf und schlug sich mit der Händen leicht auf die Oberschenkel.
Ihr Herz schlug wie wild, als sie sich ihm langsam näherte und dann vor dem Stuhl etwas unsicherstehen blieb.
»Ich glaube, du hast schon verstanden, was du zu tun hast. Also legst du dich freiwillig über oderwillst du mich zwingen, dir dabei zu helfen
Der drohende Unterton seiner Stimme machte ihr deutlich, daß sie auf diese »Hilfe« besserverzichten sollte.

Zitternd legte sie sich über seine Knie und spürte entsetzt, wie er erst ihr Kleid und dann ihrUntergewand nach oben schob und ihren Hintern freilegte. Zum einen schämte sie sich, zum anderenfürchtete sie sich vor den Schlägen, zumal sie in ihrem ganzen Leben noch nie gezüchtigt wordenwar und somit keine Vorstellung davon hatte, was nun auf sie zukommen würde.

Der Fremde schien ihre Furcht zu genießen, denn einige Augenblicke lang, die Hannah wie eineEwigkeit erschienen, geschah gar nichts. Dann legte er seine Hand auf ihren Po und wartetenochmals eine Weile ab, beobachtete, wie sie leicht zu zappeln begann und holte dann schließlichzum ersten Schlag aus.

Hannah schrie auf, weniger vor Schmerz als vor Überraschung, doch beim nächsten Hieb zog erbereits mit aller Kraft durch und ließ die junge Diebin erahnen, daß ihre Strafe nicht leicht zuertragen sein würde. Immer wieder ließ er seine große, kräftige Hand auf ihren Po niedersausen,und Hannah fiel es immer schwerer, ruhig zu bleiben. Sie begann zu wimmern und versuchteschließlich, ihre Hände zwischen die seinen und ihr inzwischen glühend heißes Hinterteil zu bringen,doch dies unterband er gleich, indem er ihre beiden Handgelenke mit der freien Hand umfasste.

Ihren fehlgeschlagenen Abwehrversuch quittierte er, in dem er die Intensität der Schläge nocherhöhte, obwohl Hannah das nicht für möglich gehalten hätte.
»Bitte... Bitte hört auf!« jammerte sie, doch er ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern holtedirekt zum nächsten Schlag aus. Hannah schrie auf. Tränen schossen ihr in die Augen, teils wegendes Schmerzes, den seine Schläge ihr bereitete, teils weil sie es demütigend fand, ihm derart hilflosausgeliefert zu sein. Plötzlich hielt er inne.

»Möchtest du aufstehenfragte er, und der Unterton in seiner Stimme hätte sie warnen können,doch Hannah war nur erleichtert, daß er sie nicht mehr schlug und nickte.
»Ja, bitte
Prompt ließ er ihre Hände los.
»Dann steh auf!« befahl er ihr und wartete, bis sie sich erhoben hatte, ehe er fortfuhr: »Und nungehst du dort hinüber zu meinem Schreibtisch und beugst dich nach vorne. Ich bin noch lange nichtfertig mit dir
Hannahs Zögern brachte ihr sofort einen weiteren, heftigen Klaps auf ihrem feuerroten Hintern ein, sodaß sie sich beeilte, zu tun, was er von ihr verlangte.

Sie hörte, wie er die Schnalle seines Gürtels öffnete und hörte, wie er langsam auf sie zukam. Dannspürte sie das feste Leder auf ihrer Haut, zunächst nur als ganz leichten Klaps, dann ließ er es eineWeile auf ihrem Hintern ruhen, eher er ausholte und ihr den ersten Schlag versetzte. Hannah zogscharf die Luft ein und mußte sich alle Mühe geben, um nicht aufzuspringen - das hätte ihr sichernur zusätzlichen Ärger eingehandelt.

»Ich weiß...« begann er und versetzte ihr einen weiteren Hieb mit dem breiten Ledergürtel »...daßdas ziemlich...« ein weiterer Schlag... »unangenehm für dich ist...« ... »aber du« ... »hast es« ... »nun mal nicht« ... »anders verdient
Bei jedem Satzteil ließ er den Gürtel erneut auf ihre Kehrseite knallen und Hannah konnte weder ihreSchreie noch ihre Tränen unterdrücken.

Insgeheim wußte sie ja, daß er Recht hatte - sie hatte es verdient, bestraft zu werden, immerhinhatte sie seit Jahren nichts anderes getan, als andere zu belügen, zu betrügen und zu bestehlen.Nur hatten sich nie Konsequenzen aus diesem Verhalten ergeben, und so hatte sie einfach weitergemacht, ohne weiter darüber nachzudenken. Doch nun, da sie die Konsequenzen für ihr Handeln zutragen hatte, spürte sie, wie falsch es war und begann zutiefst, es zu bereuen, nicht direkt weil sieSchmerzen dafür zu erdulden hatte, sehr wohl aber, weil ihr jemand deutlich machte, wie falsch eseigentlich war.

Seine Schläge, die nach wie vor alle paar Sekunden unerbittlich auf sie niederprasselten, tatenimmer noch weh und entlockten ihr nach wie vor manchen Schmerzensschrei, aber sie sperrte sichnicht mehr innerlich dagegen, sah sie nicht mehr als grausam oder gar ungerecht an, sondern alsdie verdiente Strafe, die sie für ihr Fehlverhalten zu tragen hatte.
»Es tut mir Leidwimmerte sie und erwartete den nächsten Hieb, doch der Fremde hielt inne.
»Was hast du gesagtfragte er und klang mit einem Mal gar nicht mehr so streng.
»Es tut mir Leidwiederholte sie nun etwas lauter und fügte schluchzend hinzu: »Ich weiß, ichhätte nicht stehlen sollen. Es tut mir wirklich Leid

Langsam trat er auf sie zu, legte den Gürtel neben ihr auf dem Schreibtisch und drehte sieunerwartet sanft zu sich um. Mit dem Daumen wischte er ihr die Tränen von den Augen und sah siean. Sein Blick wirkte nun nicht mehr bohrend, sondern verständnisvoll.
»Versprichst du mir, nicht mehr zu stehlenHannah nickte.
»Ja, ich verspreche es
Behutsam schob er ihren Unterrock und ihr Kleid herunter.
»Nichts anderes wollte ich erreichenmeinte er sanft und nahm sie in die Arme, so daß sie sich inaller Ruhe ausweinen konnte, während er ihr beruhigend über den Rücken strich.

»Komm, ich bring dich nach Hausesagte er schließlich, als ihre Tränen versiegt waren und reichteihr den Arm, um sie auf den Heimweg zu begleiten.

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