Mittwoch, 12. Oktober 2011

Auf einer alten Burg

Lisbeth war bisher nie aufgefallen, wie zugig die kleine Dachkammer war, in der man sieuntergebracht hatte. Oder war es vielleicht gar nicht der Wind, der durch die Ritzen zwischen denalten Dachbalken und Schindeln kroch, der sie erschaudern ließ? Jedenfalls zitterte sie und wickeltesich noch ein wenig enger um die alte, kratzige Decke, die sie sich um die Schultern gelegt hatte.Das Morgengrauen war noch weit entfernt, noch könnte sie einige Stunden schlafen, aber sie fandkeine Ruhe, fürchtete sie sich doch vor dem Tag, der vor ihr lag.

Sie war nun schon fast drei Jahre auf der Burg des Grafen als Dienstmagd angestellt, daher wußtesie, daß er einmal im Monat einen Rundgang machte und sich erkundigte, wie sich jene Dienstboten anstellten, die nicht direkt in seiner üblichen Umgebung tätig waren. Lisbeth selbst arbeitete meistin den Ställen und in der Küche und bekam den Burgherren daher oft tagelang nicht zu Gesicht.

Eigentlich arbeitete sie schon lange darauf hin, einen anderen Posten zu erhalten, möglichst in derBurg, da sie wußte, daß die Arbeit dort nicht gar so hart war und sie auch eine bessere Unterkunftund etwas mehr Lohn erhalten würde. Wäre sie weiterhin fleißig gewesen, hätte sie nur zu wartenbrauchen, bis ein Platz frei wurde, denn sie hatte in den vergangenen Monaten oft Lob erhalten undwusste, daß der Graf dies mit einer besseren Position belohnen würde, sobald sich die Gelegenheitbot.

Doch in letzter Zeit war sie zunehmend nachlässig geworden, hatte sich nicht mehr so bemüht wiefrüher, und oftmals hatten der Koch oder der Stallmeister sie schelten müssen. Drei Mal hatte siesogar verschlafen und war deutlich zu spät zum Dienst erschienen. Mit dem üblichen Lob, ein paarGroschen extra oder einem freien Tag konnte sie morgen also mit Sicherheit nicht rechnen - ganz imGegenteil.

Wenn nicht ein Wunder geschah und der Koch und der Stallmeister ihre Nachlässigkeit verschwiegen,würde der Graf sie wohl zu sich herbeordern, denn die Bestrafungen seiner Dienstboten übernahm ergrundsätzlich selbst.

Lisbeth hatte bisher nie bei ihm antreten müssen, so weit hatte sie es nicht kommen lassen. Unddiejenigen, die bereits von ihm abgestraft worden waren, hatten nichts genaueres darüberberichtet, denn das wünschte der Graf nicht. Nur daß er streng war und es besser sei, ihn nicht zuerzürnen hatte sie in Erfahrung bringen können, mehr nicht.

Umso größer war ihre innere Unruhe, die mit jedem Atemzug stärker wurde und mehr und mehr inAngst umschlug. Ein Blick durch die schmale Dachluke zeigte ihr, daß das Morgengrauen langsameinsetzte, und nach seinem Morgenmahl würde der Graf seinen Rundgang antreten...

Als der erste Sonnenstrahl schüchtern durch das winzige Fenster blitzte, stand Lisbeth auf, um dieTiere zu füttern und die Kühe zu melken, wie sie es jeden Tag tat - wenn sie nicht geradeverschlafen hatte.

Als sie die beiden großen, schweren Milchkannen aufnahm, um sie in die Küche zu bringen, kam ihrder Stallmeister entgegen, legte den Kopf ein wenig schief und sah sie nachdenklich an.
»Warum kannst du nicht immer so gut arbeiten? Du könntest es deutlich einfacher haben...« spracher leise zu ihr, seufzte leise und ging an ihr vorbei.

Lisbeth zögerte einen Moment, setzte ihren Weg in die Küche dann aber fort, stellte die Kannen dortab und begann damit, einige Möhren für das Mittagsmahl zu schälen. Lange konnte sie ihre Arbeitjedoch nicht tun, denn kurz darauf steckte der Koch, dessen fülligem Leib seine Profession deutlichanzusehen war, den Kopf durch die Tür und rief zu ihr und den anderen Dienstmägden, die an diesemTag ebenso schweigsam waren wie sie selbst:
»Kommt heraus, der Graf ist bereits auf dem Weg hierher

Sofort ließen sie alles stehen und liegen, sprangen auf und traten aus der Küche in den Burghof, inden an dieser Stelle in den Morgenstunden kein Sonnenstrahl fing. Lisbeth fröstelte, denn es war einkühler Tag, aber sie ahnte, daß sie ernstere Probleme hatte als die Kälte. Die Mägde und Knechtestellten sich nebeneinander in einer Reihe auf und sahen bereits in einiger Entfernung den Grafen,der sich in langsamen, gemessenen Schritten auf sie zu bewegte.

Groß war er, von geradezu imposanter Gestalt. Als er bei ihnen ankam, lächelte er mild, dochLisbeth wußte, wie schnell sein freundlicher Blick in einen Ausdruck unerbittlicher Strengeumschlagen konnte, wenn er mit etwas nicht zufrieden war. Vor lauter Nervosität hätte sie beinaheden Knicks vergessen, den die Etikette von ihr verlangte, wenn ihre Nachbarin sie nicht sacht in dieSeite gestoßen hätte.

Mit einer kleinen Geste seiner Hand bedeutete der Graf ihnen, sich wieder aufrecht hinzustellen, eheer sich an den Koch und den Stallmeister wandte, die ein wenig abseits standen.
»Nun, was habt Ihr mir zu berichtenverlangte er freundlich, aber doch bestimmt zu wissen.

Lisbeth kannte das Ritual, das nun folgen würde, genau. Vor jeder Magd und jedem Knecht würde ereinen Augenblick stehen bleiben und sich anhören, was der Stallmeister und der Koch zu ihnen zusagen hatten. Wer sich ein Lob erarbeiten konnte, durfte mit einer Belohnung rechnen, mancheerhielten nur ein Nicken und einen kurzen Kommentar, und jene, die nicht gut gearbeitet hatten...Daran wollte sie lieber nicht denken.

Das Grummeln in ihrer Magengrube wurde immer stärker, je näher er ihr kam. Unendlich langsamschien er heute von einem zum anderen zu gehen, und doch viel zu schnell.

Schließlich blieb der Graf direkt vor ihr stehen und lächelte sie milde an, hatte er bislang doch nurGutes über die junge Magd gehört. Lisbeth senkte den Blick und wagte es kaum, den Burgherrenanzusehen.
»Sie macht uns im Moment ein wenig Sorgenhörte sie den Koch sagen und biss sich nervös einwenig auf die Unterlippen.

Der Graf legte den Zeigefinger unter ihr Kinn und hob es sanft an, so daß sie ihn ansehen mußte.Doch zunächst sprach er nicht mir ihr, sondern weiter mit dem Koch, jedoch ohne sich zu ihmumzuwenden, sein Blick ruhte abwartend und immer noch freundlich auf Lisbeth.

»Etwas genauer, bittesagte er knapp und mustere Lisbeth eindringlich.
»Nun, sie war etwas nachlässig in letzter Zeit, machte ihre Arbeit nicht immer ordentlich, und in denvergangenen Wochen hat sie bereits dreimal verschlafen
Sofort änderte sich der Gesichtsausdruck des Grafen. Sein Lächeln verschwand, und in seinen Augenzeigte sich eine unerbittliche Strenge.
»Gerade von dir hätte ich mehr erwartet! Dir ist doch sicher klar, daß ich so ein Verhalten nichtdulden kann

Seine Stimme wurde keineswegs lauter, dennoch verursachte sie bei Lisbeth eine Gänsehaut, dennsie hatte einen drohenden und herrischen Unterton, der ihr Furcht einflößte. Lisbeth nickte undpresste unter dem schweren Kloß in ihrem Hals ein leises »Ja, Herrhervor.
»Du wirst nach dem Abendessen zu mir kommen. Sag meinem Diener in der Eingangshalle Bescheid,daß ich dich bestellt habe, er wird dir den Weg weisen. Und wage es ja nicht, dich zu verspäten, dasmacht es nur schlimmer für dich. Verstanden
Lisbeth nickte abermals.
»Ja, Herr
»Guterwiderte er knapp und widmete sich dann der Magd neben ihr.

Lisbeth fiel es schwer, weiter stehen zu bleiben, bis der Graf sich wieder zurückzog, und ebensoschwer fiel es ihr, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, wußte sie doch nicht, was ihr wohlbevorstand.

Irgendwie ging der Tag aber doch vorbei, und sie fand sich in der Eingangshalle ein, wo sie bereitsvon einem Diener erwartet wurde.
»Du willst zum Grafen? Dann komm mitsagte er knapp und wartete erst gar nicht auf eineAntwort, sondern bedeutete ihr mit einer Handbewegung, daß sie ihm folgen solle.

Er führte sie eine geschwungene Treppe hinauf, die von der Eingangshalle mit den imposant hohenDecken ein Stockwerk nach oben führte. Vor einer schweren Eichentür blieb er stehen und klopfteeinmal kräftig.
»Schick sie herein, danach kannst du dir den Abend frei nehmen, ich brauche deine Dienste heutenicht mehr.« erklang die nun wieder ganz ruhige Stimme des Grafen aus dem Inneren.
Er schien also nur auf sie zu warten und genau zu wissen, daß niemand anderes vor der Tür seinkonnte.
»Du hast ihn gehört, geh rein
Mit diesen Worten hielt ihr der Diener die Tür auf.

Lisbeth trat in einen kleinen, recht karg eingerichteten Raum. Mehr als einen massiven Holztisch undeinen Stuhl schien es nicht zu geben, doch die Wände waren mit schweren Wandteppichengeschmückt. Fenster gab es keines, nur ein kleines Feuer im Kamin spendete etwas Licht. Lisbethmachte einen tiefen Hofknicks und blickte unsicher zum Grafen, der ihr gegenüber stand und dessenStatur durch die Schatten, die sie im Widerschein des Feuers an die Wand warf noch imposanterwirkte.

Lisbeth blieb immer noch im Hofknicks stehen, darauf wartend, daß der Graf ihr mit einerHandbewegung erlauben würde, diese Haltung wieder zu verlassen. Er machte jedoch keineAnstalten, dergleichen zu tun, sondern musterte sie nur eindringlich, eine gefühlte Ewigkeit lang.Unendlich langsam kam er schließlich näher, ging um sie herum, betrachtete sie von allen Seiten.Lisbeth spürte, daß ihre Knie zu zittern begannen, und endlich, als er wieder vor ihr stand,bedeutete er ihr mit einem Wink seiner Hand, daß sie sich aufrecht hinstellen durfte.

»Wenigstens Manieren scheinst du ja zu haben. Hast du irgend etwas zu sagen, bevor ich mit deinerBestrafung beginne
Er sprach nicht laut, aber mit einer harten, unerbittlichen Stimmlage, die Lisbeth eiskalte Schauderüber den Rücken jagte.
»Es... Es tut mir Leid, Herrerwiderte sie mit schwacher Stimme, wofür sie ein bedrohlichesLächeln erntete.
»Tut es das? Nun, ich bin mir sicher, daß es dir gleich noch viel mehr Leid tun wird

Abermals ging er langsam um sie herum, ganz nah an ihrem schlanken Körper, so daß sie seinenwarmen Atem in ihrem Nacken spüren konnte, als er hinter ihr ankam. Plötzlich trat er einen Schrittzurück, und kurz darauf spürte sie, wie seine Hand hart auf ihren Hintern klatschte. Lisbeth schrieauf, halb vor Schmerz, halb vor Überraschung.
»Das war nur ein kleiner Vorgeschmacksagte er kalt. »Und nun ab mit dir zum Tisch, die Händeauf die Tischplatte, und beuge dich schön nach vorne. Und komm ja nicht auf die Idee zu trödeln,sonst werde ich mir für jede Sekunde, die es mir zu lange dauert, eine Zusatzstrafe überlegen! Losjetzt

Lisbeth beeilte sich, seiner Forderung nachzukommen. Ihr Herz pochte bis zum Hals, und in ihrerEile stolperte sie über den Saum ihres Kleides, fiel aber glücklicherweise so geschickt, daß sie denSturz gerade noch abfangen konnte, indem sie sich an der Tischkante festhielt.
»Sehr brav!« kommentierte der Graf mit bissiger Stimme das Geschehen, während Lisbeth sich inPosition brachte, um mit zitternden Knien seine Strafe zu empfangen.

Ganz langsam kam der Graf wieder auf sie zu, griff nach dem Stoff ihres derben Leinenkleides undschob es ihr wie in Zeitlupe hoch, bis er ihren Hintern freigelegt hatte. Einige Sekunden ließ er seineHand darauf ruhen, dann holte er weit aus und schlug mit aller Kraft zu. Lisbeth schrie auf, als sieden brennenden Schmerz spürte und mußte sich sehr zusammenreißen, um nicht aufzustehen unddem nächsten Schlag auszuweichen - damit würde sie es ja doch nur schlimmer machen.

»Jetzt schreist du schon? Ich habe doch gerade erst angefangensagte der Graf mit beißendemSarkasmus in der Stimme und holte abermals aus.
Lisbeth biss sich ein wenig auf die Lippe, um nicht abermals zu schreien, doch als der nächste Hiebsie traf, stöhnte sie auf vor Schmerz. Mit jedem Hieb, den er auf ihren entblößten Hintern setzte,schien das Brennen stärker zu werden, und je mehr sie jammerte, desto härter wurden seineSchläge.
»Das hast du dir selbst zuzuschreiben!« herrschte er sie an und ließ eine Salve an Hieben inschneller Folge auf sie niederprasseln.
Schließlich hörten seine Schläge auf, und Lisbeth atmete erleichtert auf.

»Steh auf!« befahl er ihr, und kaum hatte sie sich aufgerichtet und zu ihm umgewandt, fuhr er fort:
»Löse das Mieder von deinem Kleid, reiche es mir und stell dich für die nächsten Schläge an dieWand, Gesicht zur Mauer, die Füße ein gutes Stück weit zurück und stütze dich mit den Händen ab
Er deutete auf Wand an der Außenseite, die einzige, die nicht komplett mit edlen Wandteppichen bedeckt war.
»Bitte, bitte nicht, Herr, ich werde ganz sicher besser arbeiten, ich verspreche es! Bitte habtGnade, Herrbettelte sie jammernd, woraufhin er ihr eine schallende Ohrfeige verpasste.
»Ich entscheide, wann deine Strafe vorbei ist, und nun tu, was ich dir sage, wenn du nicht willst,daß ich noch Schlimmeres mit dir anstelle

Mit schnellen Schritten ging sie zu der Wand und stützte sich vorne ab. Beinahe hätte sie die Händewieder zurück gezogen, denn das Mauerwerk war rau und zerklüftet und alles andere als angenehmanzufassen, dich sie riss sich zusammen.
»Du hast Glück, ich habe heute einen guten Tag, und weil es deine erste Strafe ist, will ich in der Tatgnädig seinerklärte er mit ruhiger und doch bestimmter Stimme und kam dabei immer näher.

Mit den Lippen dicht an ihrem Ohr sprach er schließlich leise und eindringlich zu ihr:
»Nur zehn Schläge, dann hast du es geschafft, aber zum Zeichen dafür, daß du einsiehst, daß du esverdient hast, wirst du mitzählen und dich für jeden einzelnen Schlag bei mir bedanken. Tust du esnicht, fange ich von vorne an, und zwar so lange, bis du gelernt hast, zu tun, was ich von dirverlange. Verstanden

Lisbeth zitterte. Zehn Schläge noch, und sie hatte das Gefühl, jetzt schon nichts mehr aushalten zukönnen. Ein harter Schlag mit der Hand auf ihrem Hintern riss sie wieder aus ihren Gedanken.
»Ich warte auf eine Antwort
»Ja, ich habe verstanden, Herrwimmerte sie.
Der Graf nickte und trat wieder einen guten Schritt hinter sie, wobei er sich leicht versetzt stellte.Ihr breites Mieder aus hartem Leder hatte er in der Mitte, wo es mit Lederbändern verschnürt war,gefaltet und schlug es einige Male sachte in seine eigene Handfläche, ehe er damit ausholte und esauf ihren Hintern niedersaußen ließ.

»Ah...« schrie Lisbeth auf, weit lauter als bei den Schlägen mit der Hand.
Gerade noch rechtzeitig erinnerte sie sich an seinen Befehl.
»Eins... Danke, Herr...« presste sie hervor.
»Nochmal Glück gehabt.« kommentierte er kalt und holte zum nächsten Schlag aus.
»Zwei... Danke, Herr!« schrie sie und presste die Hände fester gegen die Mauer, obwohl esschmerzhaft war, weil sie fürchtete, sonst dem Reflex aufzuspringen nicht mehr widerstehen zukönnen.

Ein harter Hieb nach dem anderen fuhr auf ihren Hintern nieder, trieb ihr die Tränen in die Augen undließ sie aufschreien vor Schmerz. Doch endlich war er beim letzten Schlag angekommen, bei dem ernoch einmal besonders kraftvoll ausholte.
»Zehn... Danke, Herrbrachte sie mit letzter Kraft hervor und blieb, das Gesicht von heißen Tränenüberströmt, an der Mauer stehen.

»Du darfst dich wieder aufrecht hinstellen.« sprach er, und seine Stimme klang deutlich sanfter alszuvor.
Langsam richtete Lisbeth sich auf und wendete sich zu ihm um. Der Graf richtete vorsichtig ihr Kleidund legte ihr dann behutsam ihr Mieder wieder um.
»Ich hoffe, du wirst deine Arbeit in Zukunft wieder sorgsamer verrichten.« sagte er sanft und sahihr dabei tief in die Augen.
»Ich verspreche es, Herrerwiderte sie leise, während er ihr zart mit den Fingern die Tränen ausdem Gesicht wischte.
»Gut, dann bin ich zufrieden

Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und führte sie dann, den Arm leicht um ihre Taille gelegt,zur Tür.

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