Sonntag, 10. Juni 2012

Süßes und Saures





„Hast Du vielleicht Geld?“ Ich wühlte in meinen Taschen. „Nö. Nicht mal zehn Pfennig.“ Wir
strichen um den Süßigkeitenautomaten herum, unruhig und hungrig wie kleine Tiere auf der
Futtersuche. Der Junge war sicher erst elf, ich dagegen fast vierzehn; trotzdem steckte man mich
fürchterlicherweise immer noch in Dirndl und Kniestrümpfe. Ich mochte Röcke schon, besonders
zu Pullovern, aber in diesem Ensemble kam ich mir immer ein bisschen verkleidet vor – als sollte
ich in einer Operette ein Bauernmädchen spielen, oder so was. Ich kannte den Jungen nicht, er
wanderte hier genauso verloren durch die Räume des Instituts wie ich, während unsere Eltern unten
in der Turnhalle ihren Tanzkurs machten. Eine andere Beschäftigungsmöglichkeit gab es nicht, da
war der Süßigkeitenautomat sicher der natürliche magnetische Anziehungspunkt. „Das da will ich“,
sagte ich und tippte gegen das Glas; es war eine Schachtel mit kleinen Schokoladenkugeln. Der
Automat war fast leer, und die besagte Schachtel stand als eine Art Muster im Vordergrund.
Noch ehe wir uns weiter über unseren Appetit auf Süßigkeiten unterhalten konnten, erschien ein
großer, dicker, kräftig gebauter Mann in der Türöffnung; er trug einen weißen Kittel wie die
Lebensmittelverkäufer in alten Filmen, hatte einen Schlüssel in der Hand und einen Plastikkorb am
Arm. „Geht mal zur Seite, ihr Mäuse, ich muss den Automaten mal ausräumen“ sagte er gutgelaunt
zu mir und schob sowohl mich als auch den Jungen freundlich aus dem Weg, schloss die Glastür auf
und machte sich daran, die noch wenigen verbliebenen Süßigkeiten aus dem Automaten zu räumen.
Gleich die erste Schachtel fiel ihm aus der Hand, und als er sich ächzend danach bückte, traf sich
mein Blick mit dem des Jungen über seinen Rücken hinweg; er nickte leicht und stieß sachte mit
dem Fuß gegen den Automaten, so das noch mehr von den Schachteln und Riegeln auch noch auf
den Boden fielen. Ich streckte in einem kurzen Moment die Hand aus, packte die begehrte
Schachtel und ließ sie in meiner Bluse verschwinden, dann kniete ich mich rasch hin und half dem
Mann, die heruntergefallenen Sachen aufzulesen. Mein Herz hämmerte. „Oh, das ist aber nett von
Dir“, sagte der dicke Mann. Ich erwiderte nichts, weil ich Angst hatte, meine Stimme würde zittern,
wenn ich etwas sagte. Ich hoffte sehr, er würde das Fehlen dieser einen Schachtel nicht bemerken
und gleich wieder gehen.
Der dicke Mann durchwühlte seinen Korb. „Nanu, wo sind den die Schokodrops? Davon war doch
nur noch eine da, das weiß ich genau!“ Er sah sich suchend um. „Vielleicht ist sie hinter den
Automaten gefallen“ bot ich hilfreich als Erklärung an und wunderte mich, wie ruhig meine Stimme
klang. „Ich sehe mal nach!“ Wir suchten eine Weile zu dritt und krochen sogar ein wenig auf dem
Boden herum, um in alle Ecken zu schauen, bis sich der dicke Mann dann erschöpft auf einem
kleinen Stuhl in der Ecke niederließ, mit einem Gesicht wie einer, der eine Dose Bohnen
aufgemacht hat und es sind Erbsen drin. „Ich verstehe das nicht. Sie kann doch unmöglich weg sein,
ich hab sie doch gesehen!“ Ich vermied es, ihn anzuschauen, und zuckte nur die Schultern; das
Schlächtelchen Schokolade brannte auf meiner Haut wie glühendes Eisen; ich war überzeugt, das
das ganze Zeug inzwischen sowieso geschmolzen war, aber es gab nun kein Zurück mehr.
Der dicke Mann seufzte. „Na, dann gehe ich mal wieder. Falls ihr sie findet, sagt mir einfach
Bescheid, ja?“ Ich nickte, und der dicke Mann verließ den Raum. Kaum, das er weg war, stürzten
wir in die Ecke, ich holte die Schachtel heraus, riss sie auf und steckte mir ein paar von den Kugeln
in den Mund; der kleine Junge hielt mir seine geöffneten Hände hin, und ich schüttete einige hinein.
Wir saßen dort in der Ecke, so weit weg von der Türöffnung wie möglich. Ich kaute mit brennenden
Wangen. Die Kugeln kamen mir ziemlich zäh vor. „Schmeckt nicht ganz so gut, wie ich dachte“
kommentierte ich sorgenvoll und nahm noch ein paar in der Hoffnung, das schlechte Gefühl zu
vertreiben. Aber es ließ sich nicht vertreiben. „Nimmst Du noch?“ fragte ich, und der kleine Junge
schnitt eine Grimasse und nickte; anscheinend schmeckten ihm die Dinger genausowenig wie mir.
Wir hatten nicht weiter auf die Vorgänge um uns geachtet, denn es gingen ständig Leute an der
Türöffnung vorbei; für uns war klar, das der dicke Mann so bald nicht wieder kommen würde.
Darum sprang ich erschrocken auf, als eine große, weiße, kräftig gebaute Gestalt die Türöffnung
passierte und vor unserer Ecke stehen blieb...
„Ah“ sagte der dicke Mann ruhig. „Ihr habt sie gefunden.“ Er blieb mit verschränkten Armen vor
uns stehen, und ich kam mir sehr, sehr klein vor, verglichen mit ihm. Ich drückte mich verschämt an
die Wand. Die Schachtel, die ich eben noch hinter meinem Rücken hatte verstecken wollen, hielt
ich nur noch mit Daumen und Zeigefinger. „Sie war gar nicht verloren gegangen, nicht wahr?“
fragte er nach. „Der kleine Junge hat mich abgelenkt, und Du hast sie gestohlen, stimmt's?“ Ich
wurde blutrot und nickte. „Und dann hast Du mir sogar noch beim Suchen „geholfen“, sagte er. Es
klang beinahe enttäuscht. Ich presste mich noch näher an die Wand, in der Hoffnung, aus Scham
darin zu versinken, aber diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht.
Er betrachtete uns immer noch mit verschränkten Armen. „Was mache ich jetzt mit Euch?“ fragte er
sich selbst laut. „Zu Euren Eltern gehen? Zur Polizei?“ Ich erschrak. Der Preis dieser gestohlenen
Schachtel Schokolade hatte gerade enorme Dimensionen angenommen. Er betrachtete uns noch
immer. „Nein... Ich glaube, ich weiß was Besseres“, sagte er, machte einen Schritt auf uns zu und
packte mich mit der Rechten am Handgelenk, den Jungen mit der Linken. „Mitkommen“, befahl er
kurz, und wir hatten keine andere Wahl, als neben ihm herzustolpern. Auf den Gängen begegneten
wir ein paar Leuten, aber ich hielt meine Augen so tief gesenkt, das ich nicht sagen konnte, ob es
Bekannte waren oder nicht; ich war überzeugt, das jeder mir ansehen konnte, was ich war und was
ich getan hatte.
Er schob uns in einen kleinen Raum, der eine Art Büro zu sein schien; es war irgendwo im
Untergeschoss, und ein Fenster stand offen. Er schloss die Tür hinter uns, holte einen Stuhl hinter
dem Schreibtisch hervor und stellte ihn in die Mitte des Zimmers; dann krempelte er sorgfältig
seinen rechten Ärmel auf. Wir hatten beide nur wie paralysiert zugeschaut; noch ehe ich etwas
sagen oder tun konnte, nahm er den Jungen am Arm, sagte „So, der junge Mann zuerst!“, zog ihm
Hose und Unterhose herunter und legte ihn über's Knie. Dann begann er, ihm mit kräftigen, rasch
aufeinander folgenden Schlägen den nackten Hintern zu versohlen. Ich drückte mich ängstlich an
die Wand. Wahrscheinlich hätte ich davonlaufen können – immerhin konnte er nicht gleichzeitig
den Jungen versohlen und mir nachlaufen – aber ich dachte nicht einmal daran, sondern starrte wie
gebannt auf das Hinterteil des Jungen, das sich unter den Schlägen immer stärker rötete. Der Junge
brüllte, strampelte und heulte so laut, das ich überzeugt war, das man es im ganzen Haus hören
konnte, und ich war verlegen für ihn und gleichzeitig seltsam fasziniert von dem Anblick; auch
hatte ich keinerlei Zweifel, das mir in Kürze das Gleiche blühen würde.
Nach einer dem Ansehen nach recht ordentlichen Tracht ließ er den Jungen los, der schnell von
seinem Schoss rutschte und sich wimmernd seinen geschundenen Popo hielt. Und noch ehe ich
reagieren konnte, hatte er auch mich am Arm gefasst und über sein Knie gezogen. „Und nun das
kleine Fräulein – sofern es ein Fräulein ist und nicht nur eine verlogene kleine Diebin!“ sagte er,
während er mich auf seinem Schoss arrangierte und meinen Rock hochzog. Ich konnte seine
Schenkel spüren über denen ich lag, und den kühlen Luftzug an meinem entblößten Popo, als er
mein Höschen herunterzog. Es war das letzte Kühle, was ich für eine Weile spüren sollte.
Seine breite, kräftige Hand landete mehrmals mit Nachdruck auf meinen nackten Hinterbacken und
hinterließ ein heftiges Brennen. Ich begann zu strampeln und zu jammern. Aber anstatt mich ohne
Pause zu versohlen, wie er es bei dem Jungen getan hatte, beugte er sich nach einigen Schlägen in
meine Richtung und begann, mir Fragen zu stellen. Ob er das tat, weil ich älter war, weil er bei mir
mehr Intelligenz voraussetzte oder weil ich die Anstifterin gewesen war, hätte ich nicht zu sagen
gewusst; durch die Fragen nahm das Ganze noch einmal eine ganz andere Dimension von
Peinlichkeit für mich an. Es hat fast mehr weh als die Schläge auf meinen Hintern.
„Macht man so was?“ fragte er und verpasste mir einige Schläge schnell hintereinander, als wollte er
die Antwort damit aus mir herausholen. „Auaau. Neiiin!“ keuchte ich. „Und warum nicht?“ Wieder
ein paar kräftige Schläge. Es war unmöglich, diesen Schmerz zu ignorieren oder auszuschließen; im
Unterricht konnte man auch mal träumen, aber dieses Weh auf meinen Hinterteil zwang mich in die
Gegenwart hinein – und die war äußerst unangenehm. „Weil, weil, weil... weil man das nicht darf“,
jammerte ich, den Tränen nah. Mein Hintern brannte wie Feuer. „Und warum machst Du es dann
trotzdem?“ Es folgten weitere Hiebe. „Ich weiß nicht....“ Das war wohl keine so gute Antwort, da
sie geradezu eine Kaskade von harten Schlägen zur Folge hatte. „Ich weiß es nicht, ich weiß es
nicht! ….ich wollte die Süßigkeiten haben!“ „Ah! Und jetzt kriegst Du gerade mehr, als Du
wolltest, was?“ Darauf gab es offensichtlich keine Antwort, oder nur eine, die Sinn ergab; der
Unterschied zwischen meinem Ja und dem Aaah des Schmerzes war ohnehin nur noch marginal und
ging ineinander über. „Und warum hast Du dann nicht einfach gefragt?“ „Weil, weil, weiß ich nicht
– bitte, bitte aufhören, es tut so weh!“ bettelte ich verzweifelt, während es weiter Schläge auf
meinen nun bereits sehr empfindlichen Po hagelte. Diesmal hielt er nicht inne, während er mir die
entscheidende Frage stellte, sondern versohlte mich währenddessen einfach weiter.: „Und warum tut
es jetzt so weh, warum bekommst Du gerade hier von mir über dem Knie den Hintern versohlt?“
Bisher hatte ich nicht geweint, so schmerzhaft es auch war; aber nun hatte auch mein Gewissen die
Schwelle erreicht, wo der Schmerz sich in Erkenntnis verwandelt und mich durch Tränen erlöst.
„...weil ich es verdient habe...“ flüsterte ich. Ich schmeckte das Salz meiner Tränen auf meinen
Lippen.
Er gab mir noch einen abschließenden Klaps auf den Hintern, der nach den vorangegangen wie ein
Streicheln wirkte. „Richtige Antwort“ brummte er und stellte mich wieder auf meine Füße.„Zieh
Dein Höschen hoch, Kleine, Ihr dürft gehen.“
Der Junge rannte davon ohne sich um zudrehen. Ich rieb mir mit der einen Hand die Tränen aus den
Augen und massierte mit der anderen erst die eine, dann die andere malträtierte Pobacke, was sich
als keine so gute Idee herausstellte, weil es den Schmerz kurzfristig erneuerte, und zog schließlich
langsam mein Höschen hoch.
„Du bist ja immer noch da. Ich sagte doch, Du kannst gehen.“ Ich zögerte nur einen Augenblick,
dann warf ich mich in seine Arme und presste mein Gesicht an seine Brust. Eine meiner Tränen
versickerte im dicken weißen Leinen seines Kittels. „Danke“, hauchte ich. Dann drehte ich mich um
und rannte davon.

Bailey wird bestraft


Kailee wird bestraft


Bestrafung