Samstag, 11. Februar 2012

Die Spielerin und der Gentleman



Hier saß ich also und erwartete ihn. Ich war ihm vor zwei Wochen zum ersten Mal begegnet. Er war
groß, hatte blondes kurzes Haar, blaue Augen, einen sinnlichen Mund, war der Typ Mann, den man
sich für die Ewigkeit wünschte. Die Luft war Rauchschwanger, man konnte kaum atmen, alles schien
von einem dichten Nebel verhüllt.
Da plötzlich sah ich ihn, sah sein Lächeln und fühlte wie mir die Hände feucht wurden. Ich sah, wie
er sich mit der Bedienung unterhielt, mit wenigen Gesten bestellte. Sein Blick wanderte durch den
Saal. Er schien jemanden zu suchen. Suchte er vielleicht nach mir? Wie hochnäsig so etwas
anzunehmen. Ich schalt mich selbst. „Du musst lernen, dich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Du
hast ja nicht einmal seine Aufmerksamkeit auf dich ziehen können. Wovon träumst du eigentlich
nachts?“
Ich hing meinen Gedanken nach und vergaß für einen Moment warum ich hier war. Es war eine
Karnevalsfeier. Oh, wie ich das hasste, die fünfte Jahreszeit… Mir trieb es jedes Mal eine Gänsehaut
über den Körper, wenn ich nur daran dachte. Nun ja, sollte ich allein zu Hause sitzen? Darauf hatte
ich auch keine Lust. Also war ich hier.
Mein Kostüm war ja auch sehr einfallsreich. Ich trug eine schwarze Lederhose, dazu ein schwarzes
Seidenhemd, einen schwarzen Hut, zu allem Überfluss noch mit einer Feder verziert, einen
scharlachroten Umhang, schwarze Stiefel, deren Schäfte mir bis zu den Oberschenkeln reichten und
eine Maske, die mein Gesicht beinahe komplett verbarg. Auf gut Deutsch – ich war ein Musketier.
Ja, Phantasie hatte ich.
Er dagegen war als Zorro verkleidet. Bei seinem Anblick wurden nicht nur meine Hände feucht –
aber lassen wir das. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Da ich mich im hinteren Teil des Saales
befand, hatte er mich im Rücken. Leise schlich ich mich also an und zückte den Degen, der mein
Outfit komplett machte. „Hab ich Euch, Schurke, wählt Eure Waffe und verteidigt Euch!“
Ich presste ihm die Spitze meiner „Waffe“ in den Rücken. Aber irgendwie hatte ich wohl etwas zu
laut gesprochen, denn plötzlich schien sich die ganze Aufmerksamkeit auf uns zu konzentrieren.
„Verteidigt Euch“, warnte ich noch einmal. Langsam erhob er sich von seinem Stuhl, schleuderte ihn
plötzlich in meine Richtung. Gekonnt wich ich aus.
Er zog seinen Degen und lächelte mich an. „My Lady“, ich schmolz dahin, „Ihr dürft den Kampf
eröffnen.“ Ich lächelte unsicher. War es richtig hier so ein Schauspiel aufzuführen? Sollte ich
zulassen, dass er sich blamierte? Dank meiner Eltern konnte ich auf 7 Jahre Fechtunterricht
zurückblicken. Ich war verunsichert, eröffnete aber. Er parierte vorzüglich, schien selbst Unterricht
gehabt zu haben. Schließlich gab ich mich geschlagen. Ich streckte die Waffen. Es war mir peinlich
im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen.
Ich steckte also meinen Degen weg und wollte zu meinem Platz zurückgehen, doch Zorro hielt mich
fest. „Wohin wollt Ihr, My Lady?“ Ich zuckte zusammen. „Lass mich gehen“, murrte ich. „Das würde
ich sehr gern tun, jedoch möchte ich erst Euer Gesicht sehen. Ich möchte doch wissen, wer die
tollkühne Maid ist.“ Trotzig riss ich mich los. „Wagt es“, zischte ich, die Hand erhoben, bereit ihn
ins Gesicht zu schlagen. „Eine Lady entscheidet selbst wann und wem sie ihr Gesicht zeigt. Das
solltet Ihr als Gentleman doch verstehen können.“ Meine Stimme war bissig, die Augen zu Schlitzen
zusammengekniffen. Irgendwie erinnerte ich wohl an eine, zum Kampf bereite, Katze.
Schamesrot trabte ich zurück zu meinem Platz. Was fiel diesem Flegel eigentlich ein, mich hier so
bloßstellen zu wollen? Ich kochte vor Wut. Ich hätte ihm den Hals umdrehen mögen. Aber ich war ja
gut erzogen. Einer der Kellner kam auf mich zu. „Bitte schön, die Dame, ein Cognac, von Zorro
spendiert. Er lässt Sie herzlich grüßen und bittet darum, dass Sie sich um Mitternacht im Garten
unseres Clubs einfinden mögen, bereit, Ihre Ehre als Lady zu verteidigen.“
Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals breit machte. Musste ich diesem unverschämten
Menschen erst zeigen wozu ich fähig war? Ich war verunsichert, schwenkte das Glas mit der
bernsteinfarbenen, nach Holz riechenden Flüssigkeit. Der Cognac, perlte wie Öl von den Wänden des
Glases ab. Es war ein guter Cognac, sehr mild und angenehm zu trinken.
Ich sah auf die Uhr. Es war bereits 23.5o Uhr als ich mich auf den Weg in den Garten machte. Ich
sah mich suchend um, konnte Zorro aber nirgends entdecken. Langsam schritt ich auf die Hecken
zu, erwartete jeden Moment Geräusche hinter mir, doch nichts geschah. Die Glocken der Kirche
ganz in der Nähe schlugen Mitternacht als ich hinter mir Schritte vernahm. Ich drehte mich um und
zog meinen Degen, bereit mich zu wehren, falls er angreifen würde.
„Bitte, my Lady, nehmt die Waffe herunter und zeigt mir Euer Gesicht. Es wäre doch schade darum,
würde es im Kampf verletzt.“ Es war merkwürdig, obwohl er sich so überlegen gab, war in seiner
Stimme deutliches Interesse zu vernehmen. Krampfhaft hielt ich den Degen umklammert. „Ich bin
als Spielerin bekannt, habe meine Waffen gewählt, nun wählt Ihr die Eure.“ Zorro machte einen
Schritt auf mich zu, umklammerte mein rechtes Handgelenk, riss mir mit der anderen Hand die
Maske herunter und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich war zu verdutzt, als dass ich etwas
dagegen hätte unternehmen können.
Langsam kam ich zu mir, holte aus und gab ihm eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Ich sah,
wie sich sein Kopf durch die Wucht leicht nach links neigte. Im nächsten Moment war ich von meiner
Reaktion so erschrocken, dass ich mich sofort auf den Heimweg machte. Mir war egal, dass er meine
Maske noch immer in seinen Händen hielt. Blöd war nur, dass ich auf der Innenseite einen Sticker
mit meiner Adresse aufgeklebt hatte. Ich wollte eben nichts verlieren.
Zu Hause angekommen, machte ich mir erst einmal Kaffee. Ich musste mich beruhigen, zu mir
finden, eben erstmal wieder runterkommen. Ich bebte ja am ganzen Körper. Ich setzte mich in
meinen Sessel und sann nach. Ich mochte ihn, hatte mich Hals über Kopf verliebt. Wie konnte er mir
das nur antun? Nahm er denn keine Rücksicht auf meine Gefühle? Insgeheim musste ich zugeben,
dass ich schon auf diesen Kuss gewartet hatte. Die Umstände hätten nur andere sein sollen.
Ich blickte in die Tasse. Wie tief mochte sie wohl sein? Mein Blick war derart steif, dass man hätte
meinen können, ich wolle das Ende der Welt entdecken. Ein Klingeln holte mich zurück in die
Realität. Ich hatte mittlerweile auch meinen Umhang und den albernen Hut abgelegt und das
schwarze Seidenhemd gegen ein Rotes Satinhemd ausgetauscht. Die Lederhose war einer schwarzen
Jeans gewichen und die Haare hatte ich mit einem blutroten Haargummi zusammengebunden.
Ich stapfte kreidebleich zur Tür, öffnete sie, ohne dem Klingelnden ins Gesicht zu schauen, ließ die
Tür offen stehen und machte mich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer. Ich setzte mich wieder in
meinen Sessel, griff wieder nach dem Kaffee und starrte vor mich hin. Mir war unklar, wie es diesem
Fremden gelingen konnte, mit einem einzigen Kuss, meine Welt einstürzen zu lassen. Ich war kurz
vorm Verzweifeln.
Ein Räuspern ließ mich erneut die Realität wahrnehmen. Ich blickte auf und starrte in zwei
wundervolle blaue Augen. „Die hast du vorhin vergessen.“ Er hielt meine Maske in der Hand. Ich
zuckte mit den Schultern. „Und? War’s das? Dann mach die Tür zu, wenn du gehst. Danke!“ Schon
war ich wieder in meinen Gedanken gefangen. Zorro, noch kannte ich ja seinen Namen nicht, drehte
sich um und ging in meine Küche um sich eine Tasse zu holen.
Er setzte sich, schenkte sich Kaffee ein und sah mich an. „Hab ich dich vorhin so sehr verletzt? Das
tut mir leid.“ Mein Blick hätte töten können. Ich strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht. „Lass
mich…“, motzte ich. „Ich will nicht mit dir reden. Du bist gemein.“ Mein Gegenüber begann zu
schmunzeln. „Och, meine süße kleine Raubkatze. Du bist so süß, wenn du trotzig bist.“ Boah, ich
wollte ihn töten. Alles in mir schrie nach Rache. Ich wollte ihm wehtun, nur so ein bisschen, aber
immerhin so, dass er es merkte.
Obwohl ich ihm böse sein wollte, musste ich lächeln. „Na siehst du, selbst du kannst lachen,
Andrea.“ Dieser Kerl nannte mich bei meinem Namen, das durfte doch nicht wahr sein. Wie dreist
war der eigentlich? Ich schob trotzig die Unterlippe vor. Dieser Mann war einfach unbeschreiblich.
Und ich steckte in der größten Krise meines bisherigen Lebens. Immerhin schrie die eine Hälfte
„schmeiß ihn raus!“ und die andere: „geh mit ihm ins Bett!“
Ich entschied mich dafür, mich einfach raus zu halten. Sollten sich mein Herz und mein Verstand
doch prügeln. Mir war es egal. „Andrea, ich hab dich was gefragt!“ Ich sah auf. „Waaaaaaaas?“,
meine Stimme war unhöflich, richtig rotzig und mein Blick, na ja, schweigen wir darüber. Ich war
der geborene Widerstand und ich war so stolz auf mich. „okay, das reicht. Ich denke, ich habe mir
dein trotziges Gesicht und deine miese Laune jetzt lang genug angesehen. Du kannst herkommen.“
Ich sah ihn an, als käme er von einem anderen Stern. „Aber sonst geht’s dir gut, oder? Ich meine,
ich frage ja nur.“
Ich trank meinen Kaffee und blieb stur sitzen. Er trommelte unruhig mit den Fingern auf die
Tischplatte, stand schließlich auf, kam zu mir und riss mich aus meinem Sessel. Er zwang mich, ihm
in die Augen zu sehen. „Ich sagte du sollst herkommen! Bist du jetzt auch noch schwerhörig?“ Ich
überlegte fieberhaft was das werden sollte. Wollte er mir eine Standpauke halten? War ihm nicht
bewusst, dass ich mir mit meinen beinahe 26 Jahren mit Sicherheit nichts mehr von ihm sagen
lassen würde? Ich begann zu grinsen. War bestimmt nicht das Beste, aber das einzige was mir in
diesem Moment einfiel. Mal ehrlich, der Typ hatte doch nicht alle Latten am Zaun.
Da stand ich nun also mit gesenktem Kopf und einem Gewissen, das mich quälte, obwohl ich nicht
wusste wieso. Ich hatte doch nichts Schlimmes gemacht. Gut, ich hatte ihm nicht gehorcht… Aber
wer war ich denn, Fiffi??? Hatte ich auf Befehl bei ihm anzutanzen, dann wäre ich doch nicht Andrea
gewesen. Also, ich stand da, sah ihm auf die Füße, betrachtete seine Schuhe und stellte fest, dass
er einen sehr erlesenen Geschmack hatte. Mann, war das langweilig. Also begann ich von den Fersen
auf die Zehenspitzen und wieder zurück zu wippen.
War das toll und auch noch gut für die Figur. Dieser Mann wollte wirklich nur mein Bestes. Nach
etwa 3 Minuten wurde mir der Spaß dann allerdings doch zu bunt. Ich drehte mich also leicht nach
links und angelte nach der Fernbedienung für die Stereoanlage. Zorro ließ mich nicht aus den
Augen, nahm jede Einzelheit in sich auf. Ich schaltete die Anlage an. Supi! Da war noch das Album
von „Scooter“ drin. In voller Lautstärke dröhnte die Technomusik aus den Boxen und erfüllte nicht
nur mein Wohnzimmer, sondern viel mehr das ganze Haus.
Das war aber kein Problem, schließlich war das mein Haus und ich bewohnte es alleine. Zorro stand
auf, ging zur Steckdose und riss den Stecker raus. „Sag mal, spinnst du?“, fauchte ich ihn an und
ging auf ihn los. Er fing mich ab, als wäre das alles überhaupt keine Herausforderung, öffnete
gekonnt meine Jeans und riss sie nach unten, danach folgte mein Slip. Sekunden später hatte er
seinen Fuß auf dem Sessel abgestellt und mich übers Knie gezogen.
Ich zappelte, strampelte und wehrte mich verbissen. Seine Hand fuhr hart und unbarmherzig auf
meinen Po nieder. Ich glaubte zu träumen. Dieser Typ versohlte mir den Po und das tat verdammt
noch mal weh! Ich weiß nicht wie viele Schläge ich bekommen hatte, irgendwann war ich einfach in
Tränen ausgebrochen, nein, nicht weil es wehtat, sondern vielmehr vor Scham. Ich fühlte mich
entmündigt, gedemütigt… Blöd war nur, dass ich das Ganze zu allem Überfluss auch noch genoss. Ich
kochte vor Verlangen.
Igitt, ich ekelte mich vor mir selbst. Was war nur aus mir geworden? Was hatten meine Eltern falsch
gemacht? Schläge waren immer etwas Furchtbares gewesen und ich lag hier und genoss sie. Das
durfte einfach nicht wahr sein! Irgendwann hatte Zorro aufgehört mich zu schlagen und mich in die
Ecke geschickt.
Ich gehorchte sofort, ging in die Ecke, war froh vor seinen Pranken in Sicherheit zu sein.
Ich war derart geschockt, dass ich mich nicht einmal traute, meinen Slip wieder hochzuziehen. Also
stand ich hier in der Ecke und sann darüber nach, wie es dazu hatte kommen können, dass mich ein
Mann, den ich definitiv nicht bzw. kaum kannte, übers Knie legen und mir den Hintern versohlen
konnte.
In meinen Gedanken versunken nahm ich wahr, dass jemand auf mich zukam. Ich wusste, es konnte
nur Zorro sein, immerhin war er mit mir allein hier. Ich zuckte zusammen, spannte unwillkürlich die
Bäckchen an. Er sollte mir nicht schon wieder wehtun. Zorro stand hinter mir und applaudierte. „Du
kannst ja richtig brav sein.“ Seine Stimme war zynisch, irgendwie dominant, kalt und dennoch nahm
sie mir jegliche Beherrschung, den Willen. Ich wollte seine Hände, seine Macht spüren.
Was ging nur in mir vor? So kannte ich mich nicht, hatte ich mich noch nie erlebt. Ich wollte mich
ihm unterwerfen, okay, das war wohl etwas zu hoch gegriffen, aber ich wollte mich fallen- und von
ihm führen lassen. Ich hasste es über mich selbst nachzudenken, hasste es zu spüren, dass ich trotz
allem lebte. Dieser Mann zeigte mir auf eine erschreckend harte und unausweichlich ehrliche Art
wie sehr ich lebte.
Er schritt um mich herum, sein Gang war fest und entschlossen. Er war sich seiner Sache sicher.
Wusste er, dass er die volle Macht über mich hatte? Wusste er, dass ich einzig ihm gehorchen
wollte? Wusste er, was er in mir ausgelöst hatte? Ich war so unsicher. Schließlich hörte ich, wie er
seinen Gürtel aus der Hose löste und sich wieder in den Sessel setzte. „Komm her“, befahl er in
harschem Ton. Ich gehorchte, konnte mir für den Moment nichts Schöneres vorstellen als ihm zu
Willen zu sein.
Rasch legte ich mich über, ohne dass er etwas hatte sagen müssen. Meine Oberschenkel und mein
Oberkörper lagen jetzt auf den Armlehnen des Sessels auf. Ich fühlte den kühlen, glatten Stoff, wie
er sich an meinen Unterleib schmiegte. In mir tobte das Verlangen heiß und pochend. Ich fühlte wie
mir die Lust an den Beinen herunter lief. „Hoffentlich bemerkt er das nicht. Das ist ja peinlich!“ Das
schoss mir durch den Kopf, bevor mir siedendheiß einfiel, dass man klebrige, fast durchsichtige
Flüssigkeiten auf schwarzem Stoff ganz besonders gut sehen konnte.
Zurück zum Geschehen. Ich lag da also und harrte der Dinge, die da geschehen sollten. Sanft
strichen seine Hände über meine heiß geklatschten Bäckchen, erfrischend war der Windzug, als er
über meine Bäckchen pustete und umso schlimmer das Erwachen als der Gürtel das erste Mal heiß
und innig meinen Po küsste. Ich war dermaßen überrascht, dass ich aufschrie. Er war so brutal,
nein, brutal war es nicht, es war… wie soll ich das beschreiben? Es war einfach wundervoll. Ja, das
war es. Ich genoss es einfach, ließ mich fallen in das Gefühl geliebt zu werden.
Heiß rannen die Tränen über meine Wangen, gellend waren die Schreie, die meiner Kehle entrannen
und wundervoll war das Gefühl behütet zu sein. Ich fühlte mich wohl, hatte das Gefühl, dass mir
nichts, aber wirklich gar nichts geschehen konnte. Ich nahm die dreißig Schläge mehr oder weniger
gefasst hin und fand heraus, dass er durchaus im Recht war. Alles was er tat, schien mir plötzlich so
richtig zu sein. Sicher, es sah falsch aus, immerhin schlug hier ein erwachsener Mann eine
erwachsene Frau, aber sie genossen es beide. Es schien für einen Moment nichts Schöneres,
Fesselnderes oder überhaupt, eigentlich nichts zu geben, dass uns so sehr mit einander verbunden
hätte.
Nach dem letzten Schlag blieb ich zitternd, weinend und innerlich bebend über seinen Knien liegen.
Ich hatte den Gedanken, nein, die Befürchtung, ihn zu verlieren, wenn ich mich jetzt erhob. Ich
spürte seine warmen Hände, wie er zärtlich über meinen Po strich, spürte das sanfte Massieren und
wollte nichts anderes als ihm zu zeigen wie sehr ich all das genossen hatte.
Zorro hieß mich aufstehen. Ich gehorchte, stand mit zitternden Knien vor ihm, erfasst von der
Angst, jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren oder aber zu erwachen und allein zu sein. Zorro
legte mir seine Hand unters Kinn, zwang mich ihn anzusehen, strich mir die letzten Tränen aus dem
Gesicht und küsste mich dann auf den Mund. Ich glaubte zu explodieren. Diese Berührung war wie
ein Blitzschlag, wie, wie, wie,… Magie! Es war magisch.
Ich erwiderte seinen Kuss, versuchte mit meiner Zunge in seinen Mund einzudringen. Ich wollte ihn
schmecken, wollte wissen, wie der Mann schmeckte, der mich so wahnsinnig glücklich gemacht
hatte. Hungrig saugte ich mich an seinen Lippen fest, als hätte ich Angst gehabt zu ertrinken. Ich
klammerte mich an seinen Blick, weinte vor Glück und ging langsam mit ihm zum Sofa.
Meine Hände entdeckten seinen ganzen Körper, tasteten sich Millimeter für Millimeter voran, stets
darauf bedacht, ihm die Freude zu schenken, die ich noch vor wenigen Minuten hatte erfahren
dürfen. Langsam zog er mich aus. Es war wie ein Spiel. Für ein Teil, das ich verlor, verlor auch er
eines. Bis wir schließlich beide nackt waren. Ich atmete sein Deo, krallte mich in seinen Rücken,
küsste ihn und biss ihn sanft in die Lippen. Es war mehr ein saugendes Knabbern, aber heiß und
fordernd.
Von seinen Lippen tastete ich mich langsam an seinem Hals nach unten, stattete vorher noch seinen
Ohrläppchen einen Besuch ab, denn auch an ihnen wollte ich knabbern. Ich war erregt wie nie
zuvor, wollte ihm gehören, mit ihm eins werden. Mir schien es, als hätte ich abertausend von
kleinen Blitzen auf der Haut gespürt. Jeder Millimeter meiner Haut schien unter Hochspannung zu
stehen. Wir schienen zu glühen, dann miteinander verschmolzen, eins zu sein und dann wieder zwei
Pole, die sich anzogen und gleichzeitig abstießen.
Es war wundervoll, fast schon ein Meisterwerk, pure Lust, heißes Verlangen, ungestillte Sehnsucht
und irgendwie alles auf einmal. Ich kann es nicht beschreiben. Wir waren wie in einem Rausch
gefangen, einem Rausch aus dem es kein Erwachen gibt. Wir trieben auf Wellen, von deren Existenz
ich bis dato nicht einmal etwas geahnt hatte. Es war ein Geben und Nehmen, Schweißperlen
übersäten zu tausenden unsere Körper und dann geschah es…
Wir kamen! Mit einem Schrei, einem Urknall, kamen wir beide zum Orgasmus. Einem Orgasmus, der
meinen ganzen Körper beben ließ, mir die Tränen in die Augen trieb und ihn an die Grenzen seiner
Kraft führte. Wir waren einfach glücklich.

Keine Kommentare: